

Von Stasi zu Spyware: Alte Methoden, neue Technologien
Was früher Wanzen, aufwändige Observation und ein Heer von Spitzeln erforderte, gelingt heute mit wenigen Klicks – dank kommerzieller Überwachungssoftware, die längst nicht nur in Diktaturen eingesetzt wird. Auch in Demokratien wächst die Zahl dokumentierter Missbrauchsfälle, in denen Spyware genutzt wird, um Journalist*innen, Aktivist*innen und Politiker*innen zu überwachen, zu kontrollieren – und unter Druck zu setzen. Die Podiumsdiskussion beleuchtet die Wirkung solcher autoritären Überwachungsmechanismen – damals wie heute. Sie geht der Frage nach, wie autoritäre Überwachungsmethoden auf Betroffene wirken, wie Gesellschaften reagieren sollten und wie die Solidarität mit den Opfern gestärkt werden kann. Zudem soll erörtert werden, welche Handlungsoptionen die Politik in diesem Bereich hat, um besseren Schutz vor Spyware-Angriffen zu ermöglichen.
Mit:
- Marianne Birthler, Bürgerrechtlerin, ehemalige Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen
- Carine Kanimba, Menschenrechtsaktivistin, Sprecherin des World Liberty Congress
- Prof. Isabella Heuser-Collier, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Studienleiterin „Landschaften der Verfolgung“
- Andre Meister, Gründungsmitglied, Gesellschaft für Freiheitsrechte, Digitale Gesellschaft, netzpolitik.org
- John Scott-Railton, Senior Researcher, Citizen Lab
Die Veranstaltung wird deutsch - englisch simultan übersetzt und von Hannah Neumann, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Campus für Demokratie, moderiert.
Vor der Veranstaltung wird von 17 bis 18 Uhr eine Führung zum Stasi-Unterlagen-Archiv durch die Ausstellung "Einblick ins Geheime" angeboten. Treffpunkt ist Normannenstraße 21a, Haus 7, Ausstellungsinformation "Einblick ins Geheime". Die Plätze sind begrenzt.