Bundesstiftung Aufarbeitung
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Donnerstag, 13. November 2025 – 18:00
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Spuren im Leben – politische Haft und Zwangsarbeit im DDR-Strafvollzug

Hybrid
Diskussion

In der SED-Diktatur war Freiheitsentzug nicht nur Strafe, sondern auch ein Instrument staatlicher Repression.

Nach Expertenschätzungen gab es vom Beginn der DDR im Jahr 1949 bis zu ihrem Ende 1989 etwa 200.000 politische Gefangene. Die Gründe für politische Inhaftierung waren vielfältig. Sie reichten von strafrechtlichen Paragrafen wie „ungesetzlicher Grenzübertritt“ und „staatsfeindliche Hetze“ bis hin zum Ausreisebegehren.

Zwangsarbeit war integraler Bestandteil politischer Haft in der DDR. In vielen Haftanstalten mussten Inhaftierte für staatliche oder westliche Firmen, etwa IKEA oder ALDI, produzieren. Wer die Arbeit verweigerte, riskierte Bestrafungen bis hin zu Einzelhaft.

Über die juristische und moralische Aufarbeitung dieser wirtschaftlichen Ausbeutung gibt es anhaltende Debatten. Institutionen und Verbände setzen sich seit Jahren dafür ein, dass gesundheitliche Folgeschäden anerkannt und die Betroffenen entschädigt werden.

In der Veranstaltung kommen Zeitzeugen und Experten miteinander ins Gespräch. Gemeinsam blicken sie auf die Strukturen und Bedingungen politischer Haft in der DDR und diskutieren den aktuellen Stand der Aufarbeitung – insbesondere im Hinblick auf Haftzwangsarbeit und ihre Folgen. Die biografischen Erfahrungen, die durch wissenschaftliche Erkenntnisse ergänzt werden, verdeutlichen den Wert von Freiheit und demokratischen Grundsätzen.