

"Keller(t)räume" Die Umwelt-Bibliothek in Comics zwischen Gründung und Mauerfall
Die Zionskirche ist ein authentischer und erzählender Ort am ehemaligen Grenzverlauf. Die legendäre Umwelt-Bibliothek wurde 1986 in den Kellerräumen des Pfarrhauses gegründet, als Folge des Atomunfall in Tschernobyl. Junge Leute hatten sich zusammengefunden, um Literatur, bis dahin verschlossen in Giftschränken, für eine öffentliche Nutzung „freizulassen“.
Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich die Umwelt-Bibliothek zum größten oppositionellen Netzwerk in der DDR. Regelmäßig erschienen die „Umweltblätter“, gedruckt auf Ormig-Spiritusdruckern. Mit dem Hinweis „innerkirchliche Information“ enthielten die Blätter auch Informationen zu gesellschaftlichen Problemen und satirische Comics von Dirk Moldt, dem Karikaturisten der Umwelt-Bibliothek. Auf Dauer war dies der DDR-Führung zu viel Öffentlichkeit; im November 1987 drang sie Stasi gewaltsam in die Bibliotheksräume ein und verhaftete die Mitarbeiter. Diese Aktion führte zu einer beispiellosen Solidarität und Mahnwachen und wurde zum Auftakt der Friedlichen Revolution.
Öffnungszeiten der Ausstellung
Montag - Freitag 16:00 - 18:00 Uhr
Samstag 14:00 - 18:00 Uhr
Sonntag 12:00 - 16:00 Uhr
Zionskirche Berlin
10119 Zionskirchplatz