


Das Grüne Band: Erinnerungslandschaft zwischen Geschichte und Natur
Die ehemalige innerdeutsche Grenze war jahrzehntelang ein streng bewachter Todesstreifen. In den vergangenen 35 Jahren ist daraus ein besonderer Erinnerungsraum geworden, der auf 1.378 Kilometern Länge an die deutsche Teilung, Fluchtversuche, Vertreibung und den Verlust von Leben erinnert. Gleichzeitig entwickelte sich an der Grenzlinie ein vielfältiger Naturraum, der heute das größte zusammenhängende Biotopverbundsystem Deutschlands bildet.
Das Grüne Band vereint Kultur- und Naturgeschichte: Relikte der Grenzanlagen wie Wachtürme, Zäune, Kontrollwege sind ebenso erhalten wie Spuren von Flucht und Verfolgung. Doch auch seltene Tier- und Pflanzenarten haben hier ihren Lebensraum. Künftig soll diese Landschaft als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet werden – in einer Doppelbenennung als Kultur- und Naturerbe, die weltweit selten und in Deutschland bislang einzigartig wäre.
Die Veranstaltung, in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und berlinHistory e.V., widmet sich diesem besonderen Erbe. Vorgestellt werden historische Orte und Erinnerungszeichen entlang der Grenze. Den Auftakt bildet eine szenische Lesung, die zeitgenössische Texte mit Fotografien und Filmsequenzen zusammenbringt. Im Anschluss erwartet die Gäste ein Podiumsgespräch über die Bedeutung des Grünen Bandes als Erinnerungslandschaft für heutige und kommende Generationen. Akteurinnen und Akteure berichten von ihrer erinnerungskulturellen Arbeit, und es wird auf die naturräumliche Dimension eingegangen. Außerdem wird die neue Grüne-Band-App vorgestellt, die über 900 Orte dokumentiert und individuelle Entdeckungen ermöglicht.
Veranstaltungsort
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5, 10117 Berlin
Der Veranstaltungssaal befindet sich im Erdgeschoss und ist barrierefrei zugänglich.