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Monday, 10. November 2025 – 19:00

»Zeitzeugen im Gespräch« – Fluchthelfer Joachim Neumann

Vor Ort
Ausstellung

Joachim Neumann, einer der berühmtesten Fluchthelfer und erfolgreichster Tunnelgräber überhaupt, berichtet in seinem Vortrag und anschließendem Gespräch von »seinen« Tunnelbauten, von denen als bekannteste der »Tunnel 29« und der »Tunnel 57«, beide an der Bernauer Straße gelegen, in die Geschichte eingingen. Insgesamt gelangten 99 Menschen durch die Tunnel, an denen Joachim Neumann mitwirkte, in die Freiheit. Durch seinen letzten, den »Tunnel 57«, kam schließlich auch seine spätere Frau Christa.

Joachim Neumann wurde am 17. März 1939 in Berlin geboren. 1957 machte er sein Abitur in Berlin-Köpenick und studierte anschließend Bauingenieurwesen in Cottbus. Im Dezember 1961 floh er mit einem Schweizer Pass nach West-Berlin und setzte sein Bauingenieurstudium an der TU Berlin fort. Seit Frühjahr 1962 war er an insgesamt sechs Fluchttunneln beteiligt. Seine Motivation war in erster Linie der Wunsch, anderen zu helfen, so wie ihm selbst bei seiner Flucht geholfen worden war und das seinen Freunden in Ost-Berlin gegebene Versprechen, für sie nach Fluchtwegen zu suchen.

1965 heiratete er seine Freundin Christa, die durch den »Tunnel 57« geflohen war. 1967 folgte der Abschluss des Studiums an der TU Berlin, danach Tätigkeiten in der Bauindustrie und im internationalen Consulting mit Wohnsitz in Frankfurt am Main; seit 2003 ist Joachim Neumann im Ruhestand. Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 2005 wohnt er seit 2006 wieder in Berlin.